Wer pflegt unsere Angehörigen? Nicht die NÖ-Regierung!

16. Juli 2021

Nein, die NÖ-Regierung pflegt nicht unsere Angehörigen, sondern die Betroffenen selbst pflegen Mutter, Vater, Oma oder Partner_in. Genau deswegen reicht es nicht, Geld in Neu- und Umbauten von Pflegeheimen zu stecken und sich damit zu rühmen, wie es zum Beispiel die ÖVP gerne tut. Das Problem ist viel komplexer und muss akut behandelt werden. Daher fordern wir NEOS eine sofortige, umfassende Lösung mit dem Ziel: Mehr gesunde Lebensjahre.

Beim Thema Pflege wird häufig nur über Kosten diskutiert. Dabei geht es um Millionen-Investitionen für den Bau von Pflegeeinrichtungen, finanzielle Besserstellungen von Pflegekräften oder auch um die finanzielle Absicherung für Angehörige. Alles wichtige Themen, keine Frage! Jedoch wird eine ehrliche Debatte seit Jahren von den Regierungsverantwortlichen auf allen Ebenen verschleppt und in den Bundesländern werden weiterhin Fleckerlteppiche gewebt.

Die Pflege, insbesondere von alten Menschen, muss ganz neu gedacht werden, und zwar unter Einbindung der Betroffenen! Es muss ein vielfältiges, möglichst individualisiertes Angebot geben. Denn Pflege ist viel mehr als nur Versorgung. Pflege muss auf einer guten Beziehung aufgebaut werden, denn was erst recht krank macht, ist soziale Isolation. Die derzeit am meisten gewünschte Form der Pflege, die zudem die kostengünstigste ist, ist die Pflege und Betreuung zu Hause.

Pflegenotstand heute und morgen

Die Pflege von Angehörigen wird meist selbstverständlich von Familienmitgliedern übernommen. Das hat verschiedene Gründe, aber oft liegt es auch an den fehlenden Alternativen. Die Idee, pflegende Angehörige bei der Landesgesundheitsagentur anzustellen, wie von der SPÖ gefordert, klingt auf den ersten Blick interessant. Wenn jedoch Betroffene gefragt werden, was sie brauchen oder rückblickend gebraucht hätten, sind ganz andere Themen im Vordergrund. Ein Großteil der pflegenden Angehörigen ist außerdem oft selbst schon in Pension.

Viele pflegende Angehörige sind mit ihrer Aufgabe überlastet und auf Dauer überfordert. Sie verlieren die Kraft und werden selbst krank. Genau deswegen reichen mehr finanzielle Mittel allein nicht aus.

Was wirklich helfen würde

Für uns NEOS steht an erster Stelle Information und unmittelbare Unterstützung: Betroffene müssen über bestehende Unterstützungsmöglichkeiten Bescheid wissen und es ist die Aufgabe der NÖ-Regierung, diese Informationen zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel erfodert die rapide Zunahme von Demenzerkrankungen eine rasche Hilfestellung für pflegende Angehörige. Was ist zu tun? Wie reagiere ich richtig? Was braucht mein Angehöriger?

Wir NEOS fordern mindestens eine niederschwellige Beratungsstelle pro Bezirk. Der Einsatz von Community Nurses, die frühzeitig Pflegeberatung übernehmen und Betroffene von Beginn an unterstützen, gehört ausgeweitet. Auch die Einbeziehung der Nachbarschaft ist in vielen Fällen möglich und ein Gewinn für alle Beteiligten. Darauf beruht zum Beispiel die Idee von „Buurtzorg“ (übersetzt: Nachbarschaftshilfe), einem aus den Niederlanden kommenden und in zahlreichen Ländern schon umgesetztes Konzept der Hauskrankenpflege mit hochqualifizierten Pflegekräften.

Finanzielle Mittel sind natürlich trotzdem ein wichtiger Punkt. Mit Zuschüssen für Rollstühle oder für notwendige Umbauten hin zu barrierefreien Sanitärräumen kann über das Pflegegeld hinaus Betroffenen physisch und psychisch geholfen werden.

Auch Zuschüsse für die Mehrkosten von gemeinsame Urlaubsangeboten für Demenzkranke und ihre Angehörigen sind eine Variante. Diese speziellen Urlaubsangebote werden in vielen Fällen gegenüber Kurzzeitpflege bevorzugt und verhindern negative Auswirkungen auf die Pflegebedürftigen.

Akut und langfristig Handeln

Wir NEOS sehen akuten und langfristigen Handlungsbedarf, was nur im Zusammenspiel eine dauerhafte Verbesserung im Pflegebereich bringt.

Deswegen fordern wir NEOS akut:

  • Beratungsstellen und Hilfsangebote
  • Finanzielle Unterstützung
  • Erholungsmöglichkeiten

Langfristig brauchen wir in der Gesellschaft den Fokus auf mehr gesunde Lebensjahre und ein Altern in Würde.

Damit könnten wir vieles verbessern und Leid vermindern.

Pflegst du Angehörige – was ist deine Meinung? Ich würde mich freuen von dir zu hören!

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