Betreibt das Land NÖ eine ineffiziente Teststrategie?
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag.ª Edith Kollermann an Landesrätin für Soziale Verwaltung, Gesundheit und Gleichstellung Ulrike Königsberger-Ludwig
betreffend: Betreibt das Land Niederösterreich eine ineffiziente Teststrategie?
Das Land Niederösterreich testet seit 2 Monaten fast 4mal so viel wie OÖ. Das hätte sich in NÖ mittlerweile positiv auswirken müssen – in einer niedrigeren Intensivauslastung und niedrigeren 7-Tagesinzidenz. Bei beiden Werten liegt OÖ (7-TI: 89, Intensivbelegung: 35; Stand 31.1.2021) aber besser als NÖ (7-TI: 100, Intensivbelegung: 55; Stand 31.1.2021).
Bei einer effizienten Teststrategie würde die Anzahl der höheren Tests bedingen, dass auch frühzeitig die Infektionsketten durchbrochen werden. Dadurch sollte, so wie in Wien, die 7- Tagesinzidenz niedrig gehalten werden. In Niederösterreich scheint derzeit zwar viel, aber ohne Plan getestet zu werden.
Die Gefertigte stellt daher folgende
ANFRAGE
1 .Welches Gremium evaluiert die Teststrategie des Landes Niederösterreich und welche Personen sind dort Mitglied?
2.In welchen Abständen evaluiert dieses Gremium die Teststrategie des Landes Niederösterreich?
a. Aufgrund welcher Faktoren wird die Teststrategie des Landes Niederösterreich evaluiert?
3. Ist diesem Gremium bzw. Ihnen die Diskrepanz bezüglich der Zahlen der Tests sowie der 7-Tagesinzidenz bekannt?
a. Wenn ja, welche Maßnahmen werden dazu getroffen?
b. Wenn nein, wieso nicht?
4.Wie viele PCR-Tests wurden seit März 2020 eingekauft? (nach Unternehmen und Monat)
a. Welche Kosten fielen dabei an? (nach Unternehmen)
5. Wie viele sog. „Schnell-Tests“ wurden seit März 2020 eingekauft? (nach Unternehmen und Monat)
a. Welche Kosten fielen dabei an? (nach Unternehmen)
Beantwortung
Ulrike KÖNIGSBERGER-LUDWIG
LANDESRÄTIN FÜR SOZIALE VERWALTUNG, GESUNDHEIT UND GLEICHSTELLUNG
Herrn
Landtagspräsidenten
Mag. Karl Wilfing
im Hause
St. Pölten, am 18. März 2021
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident!
Die Teststrategie wird durch den Bund in Form von Erlässen und Empfehlungen vorgegeben. Es handelt sich somit um eine bundesweit einheitliche Teststrategie die vom Land NÖ umgesetzt und in konkrete Maßnahmen gegossen wird.
Diese Maßnahmen werden laufend an die aktuellen Herausforderungen und rechtlichen Vorgaben angepasst und in flexibel tagenden und situationsbedingt besetzten Gremien, je nach Fragestellung und benötigten Kooperationspartnern besprochen.
In den regelmäßig tagenden institutionalisierten Besprechungen auf fachlicher Ebene sind jeweils Vertreter des Landes eingebunden. So zum Beispiel in den Angelegenheiten des Scrennings (AGES), in rechtlichen, medizinischen und sonstigen fachlichen Fragen und der sogenannten „Ampelkommission“, etc.
Die im Rahmen der Landtagsanfrage der Abgeordneten Mag.
betreffend „Betreibt das Land Niederösterreich eine ineffiziente Teststrategie?“, eingebracht am 04. Februar 2021, Ltg.-1452/A-5/306-2021, an mich gerichteten Fragen beantworte ich soweit diese in meine Zuständigkeit fallen und vom Anfragerecht umfasst sind, wie folgt:
Die Teststrategie wird durch den Bund in Form von Erlässen und Empfehlungen vorgegeben. Es handelt sich somit um eine bundesweit einheitliche Teststrategie die vom Land NÖ umgesetzt und in konkrete Maßnahmen gegossen wird.
Diese Maßnahmen werden laufend an die aktuellen Herausforderungen und rechtlichen Vorgaben angepasst und in flexibel tagenden und situationsbedingt besetzten Gremien, je nach Fragestellung und benötigten Kooperationspartnern besprochen. In den regelmäßig tagenden institutionalisierten Besprechungen auf fachlicher Ebene sind jeweils Vertreter des Landes eingebunden. So zum Beispiel in den Angelegenheiten des Scrennings (AGES), in rechtlichen, medizinischen und sonstigen fachlichen Fragen und der sogenannten „Ampelkommission“, etc.
Alle Gesundheitslandesräte sind wöchentlich in Videokonferenzen mit dem Gesundheitsministerium um sich abzustimmen und aktuelle Themen zu besprechen. PCR-Testungen sind Laboranalysen die durch das Vertragslabor Novogenia durchgeführt werden. Das Land NÖ kauft dafür lediglich sogenannte „Abstrichmedien“ dafür an, der Stückpreis beträgt derzeit 4 Euro und wird vom Bund ersetzt.
Durchgeführte PCR-Testungen nach Monaten: Test-Kits und Analysen durch die LGA
Bis Mai 2020:
Mai 2020: 8.369
Juni 2020: 11.164
Juli 2020: 11.937
August 2020: 13.040
September 2020: 51.786
Oktober 2020: 57.246
November 2020: 84.871
Dezember 2020: 43.585
Jänner 2021: 35.246
Februar 2021: 37.793
Seit März 2020 wurden folgende Antigen-Schnelltests angekauft:
Dezember 2020: 20.000 Stück (Fa. Herba Chemosan Apotheker-AG)
Jänner 2021: 13.000 Stück (Fa. Roche Diagnostics GmbH)
Jänner 2021: 167.000 Stück (Fa. Spectrotex GmbH)
Jänner 2021: 40.550 Stück (THP Medical Products)
Jänner 2021: 50.000 Stück (THP Medical Products
Februar 2021: 100.000 Stück (THP Medical Products)
Februar 2021: 500 Stück (Fa. Alpstar Beteiligungs GmbH)
Es fallen dabei keine Kosten für das Land NÖ an, da diese durch den Bund übernommen werden.
Mit freundlichen Grüßen Königsberger-Ludwig e.h.