Auslastung mit MRT-Geräten

25. Februar 2020

Magnetresonanztomographiegeräte (MRT) sind teuer und dienen der Abklärung von Krankheitssymptomen. Ob die Aussagekraft in allen Anwendungsfällen tatsächlich eine gute ist, wird mancherorts schon bezweifelt. Aber werden die bestehenden Geräte auch sinnvoll eingesetzt?

Anfrage

der Abgeordneten Mag.a. Edith Kollermann an Landeshauptfrau-Stellvertreter für Energie, Landeskliniken und Landwirtschaft Dr. Stephan Pernkopf

betreffend: Auslastung von MRT-Geräten in Niederösterreichs Krankenhäusern – Funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Land Niederösterreich und niedergelassenem Bereich im Sinne der Patientinnen und Patienten?

Die Verteilung von Magnetresonanztomographie (MRT)-Geräten zwischen Krankenhäusern und dem niedergelassenen Bereich, die Anschaffung dieser Geräte und auch deren Auslastung sind immer wieder Thema in den Medien. Am Ende darf es aber nur darum gehen, dass Patient_innen bestmöglich versorgt werden. Dafür braucht es einerseits eine schnelle Versorgung durch kurze Wartezeiten und andererseits eine effiziente Nutzung der bestehenden Geräte – sei es im niedergelassenen Bereich oder direkt in Niederösterreichs Krankenhäusern. Deshalb wird uns auch in Zukunft eine Diskussion, wie die Geräte am effektivsten verteilt und eingesetzt werden, begleiten.

Medienberichten zufolge ist die Wartezeit in Niederösterreich immer noch zu hoch. So kämpfen immer wieder Bürgerlisten mit Petitionen für weitere MRT-Geräte in Niederösterreich.

Aus diesen Gründen, stellt die Gefertigte an Landeshauptfrau-Stellvertreter für Energie, Landeskliniken und Landwirtschaft Dr. Stephan Pernkopf, nachstehende

ANFRAGE

1. An wie vielen Tagen pro Woche waren die bestehenden MRT-Geräte in den Niederösterreichs Landeskrankenhäusern und dem medizinischen Zentrum Gänserndorf in den Jahren 2018 und 2019 in Betrieb? Bitte um Aufschlüsselung pro Standort bzw. Gerät.

2. An wie vielen Tagen pro Woche werden in Zukunft die bestehenden MRT-Geräte in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern und dem medizinischen Zentrum Gänserndorf in Betrieb sein? Bitte um Aufschlüsselung pro Standort bzw. Gerät.

3. Wie hoch war die durchschnittliche Betriebsdauer pro Woche in Stunden für die bestehenden MRT-Geräte in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern und

dem medizinischen Zentrum Gänserndorf in den Jahren 2018 und 2019? Bitte um Aufschlüsselung pro Standort bzw. Gerät.

4. Wie hoch war die Auslastung der einzelnen MRT-Geräte in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern und dem medizinischen Zentrum Gänserndorf bezogen auf Werktage (Regelarbeitszeit) in den Jahren 2018 und 2019? Bitte um Aufschlüsselung pro Standort bzw. Gerät.

5. Wie viele MRT-Untersuchungen wurden pro Gerät in den Jahren 2018 und 2019 jeweils in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern durchgeführt? Bitte um Aufschlüsselung pro Standort bzw. Gerät.

6. Wie viele MRT-Untersuchungen sind in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern und dem medizinischen Zentrum Gänserndorf in den Jahren 2018 und 2019 jeweils ausgelagert worden? Bitte um Aufschlüsselung und Begründung pro Krankenhaus.

7. Welche Kosten sind den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern und dem medizinischen Zentrum für die Auslagerung der MRT Untersuchungen in den Jahren 2018 und 2019 jeweils entstanden (MRT-Untersuchungen und Transport)? Bitte um Aufschlüsselung pro Krankenhaus.

8. In wie vielen Fällen wurde Patient_innen in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern und dem medizinischem Zentrum Gänserndorf für MRT- Untersuchungen in den Jahren 2018 und 2019 eine Überweisung in den niedergelassenen Bereich ausgestellt? Bitte um Aufschlüsselung pro Krankenhaus und Erläuterung der Begründungen dieser Überweisungen.

9. Wie hoch waren die Instandhaltungskosten der MRT-Geräte in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern und dem medizinischen Zentrum Gänserndorf in den Jahren 2018 und 2019 jeweils? Bitte um Aufschlüsselung pro Standort bzw. Gerät.

10. Verfolgt die Landesregierung das Ziel, die Auslastung bzw. Betriebsdauer der MRT- Geräte auszuweiten?

a. Wenn ja, wie soll dieses Ziel erreicht werden?

b. Wenn nein, warum nicht?

11. Verfolgt die Landesregierung das Ziel, Änderungen am Großgeräteplan bzgl. der Verteilung von MRT-Geräten zwischen intra- und extramuralem Bereich vorzunehmen?

a. Wenn ja, welche Vorstellungen hat die Landesregierung?

b. Wenn ja, wie soll dieses Ziel erreicht werden?

c. Wenn nein, warum nicht?

12. Welche Maßnahmen werden von Seiten der Landesregierung vorgeschlagen, um einerseits die Auslastung bzw. Betriebsdauer der MRT-Geräte im intramuralen Bereich zu erhöhen und andererseits die Wartezeiten auf MRT-Termine im niedergelassenen Bereich zu reduzieren?

13. Welche Maßnahmen werden von Seiten der Landesregierung vorschlagen, um in Zukunft eine transparente und für alle nachvollziehbare Auflistung der Wartezeiten auf MRT-Untersuchungen zu gewährleisten?

14. Gibt es Überlegungen von Seiten des Landes, die unterschiedlichen Wartezeiten dahingehend transparent zu gestalten, dass den Patient_innen die Möglichkeit gegeben wird, den Standort mit der kürzesten Wartezeit aufzusuchen, auch wenn dieser weiter entfernt ist?

 

Mag.a. Edith Kollermann

Beantwortung

Dr. Stephan Pernkopf
LH-Stellvertreter

Herrn Präsident
des NÖ Landtages
Mag. Karl Wilfing
im Hause

LHSTV-P-L-397/160-2020

St. Pölten, am 10. April 2020

Sehr geehrter Herr Präsident!

Zur Anfrage der Abgeordneten Mag. Kollermann betreffend „Auslastung von MRT-Geräten in Niederösterreichs Krankenhäusern – Funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Land Niederösterreich und niedergelassenem Bereich im Sinne der Patientinnen und Patienten?“, zu Zahl Ltg.-1026/A-4/128-2020, darf ich folgende Beantwortung, soferne mein Zuständigkeitsbereich betroffen ist und dies dem Anfragerecht unterliegt, übermitteln:

MRT-Leistungen werden in den NÖ Landes- und Universitätskliniken grundsätzlich zwischen Montag und Freitag erbracht. In nahezu allen Kliniken werden aber auch an Wochenenden vereinzelt MRT-Leistungen für Notfallpatienten durchgeführt. Änderungen der Betriebstage für MRT-Geräte sind in der Zukunft nicht geplant.

Die durchschnittliche Betriebsdauer betrug im Landesklinikum Amstetten 2018 30,2 und 2019 29,7, im Universitätsklinikum Krems 2018 27,2 und 2019 28,7, im Landesklinikum Mistelbach 2018 60,9 und 2019 60,1, im Landesklinikum Neunkirchen 2018 45,7 und 2019 43,1, im Landesklinikum Wiener Neustadt 2018 73,0 und 2019 68,0, im Landesklinikum Horn 2018 59,9 und 2019 63,0, im Universitätsklinikum Tulln 2018 114,6 und 2019 114,1, im Landesklinikum Baden 2018 34,1 und 2019 35,0, im Landesklinikum Mödling 2018 17,7 (bei unterjähriger Inbetriebnahme) und 2019 29,1 und im Universitätsklinikum St. Pölten 2018 42,4 und 2019 48,0 Stunden.

Die Auslastung der einzelnen MRT-Geräte betrug, bezogen auf Werktage (Regelarbeitszeit) im Landesklinikum Amstetten 2018 49 und 2019 48, im Universitätsklinikum Krems 2018 46 und 2019 48, im Landesklinikum Mistelbach 2018 102 und 2019 101, im Landesklinikum Neunkirchen 2018 74 und 2019 71, im Landesklinikum Wiener Neustadt 2018 85 und 2019 80, im Landesklinikum Horn 2018 72 und 2019 75, im Universitätsklinikum Tulln 2018 133 und 2019 130, im Landesklinikum Baden 2018 59 und 2019 60, im Landesklinikum Mödling 2018 35 und 2019 61 und im Universitätsklinikum St. Pölten 2018 61 und 2019 69 Prozent. Bezogen auf alle NÖ Landes- und Universitätskliniken betrug die Auslastung der MRT-Geräte 2018 70 und 2019 72 Prozent.

Im Landesklinikum Amstetten wurden 2018 2.093 und 2019 2.060, im Universitätsklinikum Krems 2018 1.883 und 2019 1.992, im Landesklinikum Mistelbach 2018 4.223 und 2019 4.166, im Landesklinikum Neunkirchen 2018 3.166 und 2019 2..987, im Landesklinikum Wiener Neustadt 2018 5.061 und 2019 4.713, im Landesklinikum Horn 2018 4.150 und 2019 4.368, im Universitätsklinikum Tulln 2018 7.943 und 2019 7.910, im Landesklinikum Baden 2018 2.367 und 2019 2.425, im Landesklinikum Mödling 2018 1.227 und 2019 2.020 und im Universitätsklinikum
St. Pölten 2018 1.959 und 2019 2.219 MRT Untersuchungen durchgeführt.
In den NÖ Landes- und Universitätskliniken sind im Jahr 2018 5.222 und im Jahr 2019 5.127 MRT-Untersuchungen aufgrund des Nicht-Vorhandenseins von MRT-Geräten bzw. vereinzelt aus Kapazitätsgründe ausgelagert worden. Dabei entstanden Kosten von insgesamt 1,3 Mio. EUR. Im selben Zeitraum wurde für ca. 5.100 Patientinnen und Patienten MRT-Leistungen von externen Leistungserbringern (niedergelassene Leistungserbringer und selbständige Ambulatorien) angefordert.

Die jährliche Wartungssumme der MRT-Geräte betrug 2018 und 2019 797.000 EUR. Es wird das Ziel einer bedarfsorientierten Versorgung verfolgt. Eine Änderung des Großgeräteplans erfordert den Beschluss der Bundeszielsteuerungskommission. Die Akutversorgung in Krankenanstalten erfordert generell die Vorhaltung von lebensnotwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Die dabei entstehenden Auslastungs- und Betriebsdauern sind abhängig vom tatsächlichen Versorgungsbedarf.

Mit freundlichen Grüßen

LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf eh.

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