Alternativenprüfung beim Bau der Brücke Krems-Mautern

Anfrage
der Abgeordneten Mag. Edith Kollermann an Udo Landbauer MA LH-Stellvertreter für Infrastruktur und Sport gemäß § 39 Abs. 2 LGO 2001
betreffend: Alternativenprüfung beim Bau der Brücke Krems-Mautern
Der Brückenbau in Krems-Mautern lässt die betroffene Bevölkerung nicht zur Ruhe kommen. Nicht nur die Wirtschafstreibenden in dieser Region können die Strategie des Neubaus der Brücke nicht nachvollziehen. Auch die Radfahrer:innen in dieser Gegend fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Vergleicht man die geplante Sanierung mit jener der Donaubrücke Mauthausen, ist es interessant, dass – wohl auch aufgrund einer drohenden aufschiebenden Wirkung – trotz anfänglich sehr langer geplanter Bauzeit, dann doch eine eine Lösung zur deutlichen Reduktion gefunden wurde. In Mauthausen wurde es dadurch möglich, eine Sanierung beim laufenden Betrieb zu vollziehen und die Belastung langer Umwege von der Bevölkerung abzuwenden. Mehrere Stakeholder in der Region Krems-Mautern bringen auch diese Lösung für die Brücke Krems-Mautern ins Spiel. Eine komprimierte Bauzeit von z.B. wenigen Monaten wäre hinsichtlich der Ersatzlösungen natürlich eine andere Spielanlage.
Die Gefertigte stellt daher an Udo Landbauer MA folgende
Anfrage
1. Wurde eine Bauzeitoptimierung und damit eine deutlich kürzer dauernde Sanierung der Brücke analog der Sanierung der Donaubrücke Mauthausen geprüft?
a. Wenn ja, wann und wo ist das Ergebnis einsehbar?
2. Mit welchen Kosten wäre bei einer Verkürzung der Bauzeit zu rechnen?
3. Welche Konsequenzen hinsichtlich Qualität und Auflagen hätte der Bau einer „Behelfsbrücke“ im Bereich Krems-Mautern, die nicht für die Dauer von 3 Jahren, sondern für die Dauer von 3 Monaten zur Verfügung stehen muss?
Beantwortung
Udo Landbauer, MA
LH-Stellvertreter
St. Pölten, am 16. Dezember 2024
An den
Präsidenten des NÖ Landtages
Mag. Karl Wilfing
Landhausplatz 1
3109 St. Pölten
Ltg.-594/XX-2024
BLHSTV-Landbauer- STV-LT-F 023/2024
Sehr geehrter Herr Präsident!
Die im Rahmen der Anfrage der Abgeordneten Mag. Kollermann betreffend
„Alternativenprüfung beim Bau der Brücke Krems-Mautern“, eingebracht am
21. November 2024, Ltg.-594/XX-2024, an mich gerichteten Fragen beantworte ich
– soweit sie in meine Zuständigkeit fallen und das Anfragerecht umfassen – wie folgt:
Bei jeder Projektplanung erfolgen Evaluierung und Festlegung von Bauzeiten in
Abhängigkeit der projektspezifischen Merkmale. Bereits in dieser Projektphase, wie
auch während der Bauphase, findet im Rahmen des Projektmonitorings auf Basis der
Planung die Bauzeitoptimierung statt. Dies entspricht einem zum Teil dynamischen
Prozess.
Die Projekte Donaubrücke Mauthausen und Donaubrücke Stein-Mautern
unterscheiden sich wesentlich voneinander, weshalb kein direkter Vergleich der beiden
Projekte möglich ist. Die Donaubrücke Mauthausen steht nicht unter Denkmalschutz
und unterliegt daher keinen denkmalpflegerischen Auflagen.
Bei der Sanierung der Donaubrücke Mauthausen handelt es sich um eine
„Tragwerkserneuerung“. Unter aufrechtem Betrieb der Brücke werden die neuen
Tragwerke auf einem naheliegenden Montageplatz errichtet. Innerhalb einer
voraussichtlich 3-monatigen Sperre werden die Bestandstragwerke demontiert und die
neuen Tragwerke eingebaut. Die Flusspfeiler werden ebenfalls unter Betrieb vorab
ertüchtigt.
Bei der Donaubrücke Stein-Mautern hingegen handelt es sich um eine Sanierung des
Bestandes. Hierfür müssen die Tragwerke ausgeschwommen, auf einen Montageplatz
verfrachtet und gänzlich – unter Verwendung des Bestands – instandgesetzt werden.
So wie die Ertüchtigung der Flusspfeiler unterliegt die Tragwerkssanierung strikten
denkmalpflegerischen Auflagen.
Sämtliche Arbeitsschritte beider Projekte erfolgen möglichst zeitoptimiert. Weitere
Verkürzungen der Bauzeit unterliegen laufender Evaluierung. Die aktuelle
Bauzeitplanung ergibt keine wirtschaftlich vertretbare Maßnahmenoptimierung.
Laut Stellungnahme der Fachabteilung gestalten sich die Auflagen und die
Qualitätsanforderungen an eine Behelfsbrücke in Bezug auf die Donaubrücke
Stein-Mautern unabhängig von deren Verwendungsdauer.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Landbauer
LH-Stellvertreter