Kein Verständnis mehr für das
Verschleppen
notwendiger
Reformschritte im
NÖ Gesundheitswesen!

2. Februar 2021

Die Corona-Krise ist ein Kapitel für sich. Sie zeigt aber auch die Schwächen der Gesundheitsversorgung auf, die nicht nachhaltig ist. Es gilt jetzt mittelfristig das Gesundheitswesen schrittweise zu verbessern und langfristig bei der medizinischen Versorgung neue Wege einzuschlagen!

Die Landesregierung sieht schon zu lange weg – die Kollateralschäden des Nicht-Handelns sind immens. Mittlerweile können die 2-Klassen-Medizin und falsche Priorisierungen nicht mehr verdeckt werden.

Wir haben in den letzten Monaten gelernt, dass COVID-19 nicht durch eine Einmalaktion verschwinden wird und dass unser Gesundheitssystem flexibel auf neue Herausforderungen reagieren können muss. Es ist höchste Zeit nachhaltige Veränderungen einzuleiten.

Nicht nur seit COVID-19 wird auf unsere Ärzt_innen vergessen

Niedergelassene Ärzt_innen und ihre Bedeutung in der Gesundheitsversorgung wurden über Jahre in NÖ vernachlässigt. Aber mehr noch: Es sind zu wenig Anreize für die nächste Ärztegeneration eingeleitet worden, damit diese zukünftige Partner_innen der Sozialversicherungsträger werden. Gut ausgebildete Ärzt_innen wandern offenbar mehr und mehr aus NÖ ab.

So gibt es seit längerer Zeit ein Problem mit der Nachbesetzung von Kassenstellen. Damit ist die 2-Klassen-Medizin in Österreich Realität geworden. Menschen gehen für eine erste gesundheitliche Abklärung mittlerweile ins – viel kostenintensivere – Spital oder zum Wahlarzt bzw. zur Wahlärztin.

Aber auch an Hand der Corona-Maßnahmen zeigt sich, dass auf die Ärzt_innen im niedergelassenen Bereich von Seiten der Politik und der Krankenkassen vergessen wurde. Zu Beginn war es die Schutzausrüstung, die nicht oder nicht ausreichend zur Verfügung gestellt wurde. Ärzt_innen versuchten, diese möglichst rasch und auf eigene Kosten zu organisieren. Das ist in einem „Normal“-Zustand zumutbar, nicht aber in einer Pandemie. Dann wurden die Ärzt_innen bei den Impfungen vergessen. Sie zu impfen ist erst ab Mitte Februar vorgesehen.

Genau deshalb fordern wir NEOS

Wir haben kein Verständnis mehr dafür, dass unsere Gesundheit als höchstes Allgemeingut vernachlässigt wird. Unsere Forderungen zur nachhaltigen Veränderung unseres Gesundheitswesens sind folgende:

1. Wir brauchen eine Finanzierung aus einem Topf und die Steuerung der Patient_innen durch das Gesundheitssystem nach deren Bedarf.
2. Die Kassen haben einen Versorgungsauftrag. Sie müssen den Versicherten, von denen sie Beiträge erhalten, nicht nur erklären, weshalb immer mehr Ärzt_innen in die Wahlarztvariante drängen und keinen Kassenvertrag mehr wollen.  Sie müssen das Problem auch lösen! Diese unverhohlene Akzeptanz einer 2-Klassen-Medizin ist inakzeptabel.
3. Wir brauchen ein Angebot an die jungen Menschen, aber auch an alle, die sich schon im Gesundheitssystem befinden, das es attraktiv macht, im öffentlichen Gesundheitswesen zu arbeiten.
Aufwertung und spezifische Facharztausbildung für Allgemeinmediziner_innen und deutlich früheres Heranführen an das Berufsbild
– Vernetzung der Gesundheitsberufe interdisziplinär und überregional
– Kompetenz- und Leistungskataloge in der Gesundheit und in der Pflege (Advanced Nursing Practice) neu ausrichten
4.  Wir müssen ein besseres Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung schaffen – für ein verantwortungsvolles Handeln gegenüber dem eigenen Körper und der eigenen Psyche. Das ist wesentlicher Teil der Prävention von der gern gesprochen wird, für welche die Kassen aber nichts zahlen wollen.
5. Ausbau der Telemedizin, denn die raschen Fortschritte in der Digitalisierung während der Pandemie müssen genutzt werden. Der Notruf 1450 muss z.B. mit Visualisierungstools ausgestattet und weiterentwickelt werden.

Es ist erschütternd, mit welcher Vehemenz die NÖ Landesregierung so tut, als wäre alles bestens und jede Kritik nur ein „Schlechtreden“ seitens der Opposition. Die COVID-19-Pandemie führt uns das mit aller Dramatik vor Augen. Wir können das Gesundheitssystem nicht dauerhaft auf Pandemie-Modus fahren, weil die Kollateralschäden schon jetzt sichtbar werden. Wir müssen ein stabiles System für Gesundheitsvorsorge, Behandlung von akut und chronisch Kranken und Pflege in Würde nachhaltig aufstellen. Und wir brauchen einen Plan, im Pandemiefall das Gesundheitssystem hoch-, statt alles andere niederzufahren.

Schreiben Sie mir doch bitte Ihre Erfahrungen zum Gesundheitssystem in NÖ. Ich verspreche Ihnen, ich setzte mich für Ihr Problem ein:

E-Mail-Adresse: Edith.Kollermann@neos.eu

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