Kein Plan für eine
sichere Gesundheits-
versorgung in Niederösterreich
Gesundheit und Sicherheit gehören zu den wichtigsten Anliegen der Bevölkerung in Niederösterreich. Umfragen zeigen immer wieder, dass diese Themen an oberster Stelle stehen. Doch während die Lebenserwartung in vielen Ländern steigt, bleibt die Anzahl der gesunden Lebensjahre nahezu konstant. Auch Niederösterreich steht dabei vor einer Herausforderung.

Fehlendes Bewusstsein für Prävention in der Bevölkerung, zu geringe Inanspruchnahme von Vorsorgemedizin, stattdessen Fokus auf Reparaturmedizin oder hohe, nicht immer effizient eingesetzte Gesundheitskosten sind einige der großen Probleme auch in Niederösterreich.
Obwohl diese seit langem der Landesregierung in Niederösterreich bekannt sind, bleibt ein grundlegender Wandel aus. Die Entscheidungen der ÖVP/FPÖ-Koalition in Niederösterreich orientieren sich eher an Wählerstimmen, wodurch unpopuläre, aber notwendige Maßnahmen ausbleiben.
Spitalszusammenlegungen in Niederösterreich – Sinnvolle Strategie oder Fehlplanung?
Auch kürzlich wurde wieder über Spitalszusammenlegungen in Niederösterreich diskutiert. Ziel sollte es sein, die medizinische Versorgung effizienter zu gestalten und Patienten dort zu betreuen, wo sie es am dringendsten benötigen. Obwohl es erfolgreiche Konzepte gibt, werden sie in Niederösterreich bislang nicht umgesetzt. Zum Beispiel die Gesundheitsversorgung am „best point of care“ – also dort, wo sie den größten Nutzen bringt. Oder personell und kompetenzorientiert bestmöglich ausgestattete Standorte bzw. die Berücksichtigung sowohl des Bedarfs der Patient:innen als auch der Arbeitsbedingungen des Personals. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die niederösterreichische Landesregierung diese Erfolgsrezepte nicht aufgreift. Man kann gespannt sein, welche Konzepte der groß angekündigte „Gesundheitspakt“ parat haben wird, der für dieses erste Quartal angekündigt worden ist. Und vor allem, mit welcher Ernsthaftigkeit es dann an die konkrete Umsetzung geht.
Primärversorgung als Schlüssel zur nachhaltigen Gesundheitsstrategie in Niederösterreich
Wir von den NEOS fordern schon lange ernsthafte Vorkehrungen für eine wohnortnahe Primärversorgung. Sie kombiniert Prävention, medizinische Versorgung und Beratung und entlastet so die Spitäler. Denn besonders Primärversorgungseinheiten (PVE) und Gesundheitszentren gewinnen zunehmend an Bedeutung. Diese bieten umfassende Gesundheitsleistungen durch ein interdisziplinäres Team und sind eine moderne Alternative zur klassischen Einzelordination.
Die Vorteile einer Gemeinde mit PVE in Niederösterreich
Eine Gemeinde in Niederösterreich, die eine Primärversorgungseinheit beherbergt, ist auf lange Sicht im Vorteil:
- Optimale medizinische Betreuung für alle Altersgruppen
- Entlastung der Notfallambulanzen und Spitäler
- Bessere Prävention durch gezielte Aufklärung
- Steigerung der Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsstandort
Darum muss es das Ziel sein, dieses System – in Ergänzung zu vorhandenen Einzelordinationen und Gruppenpraxen – zu etablieren. Primärversorgungseinheiten sind eine zukunftsfähige Lösung für eine flächendeckende und nachhaltige Gesundheitsversorgung in Niederösterreich. Das sollte auch für die Regierungsverantwortlichen, ÖVP und FPÖ längst klar sein.