Im Krisenmanagement „durchgefallen“!
Am Beginn des dritten Pandemie-Jahres stehen wir vor enormen Verwerfungen in der Gesellschaft, ohne in die Pandemie selbst in den Griff bekommen zu haben. Die Bundesregierung hat ein paar Personen ausgetauscht, ist aber offensichtlich weiterhin mit dem Krisenmanagement überfordert. Sieht so aus, als würde sie eine „Ehrenrunde“ nach der anderen drehen. Das sehen wir NEOS aber als ein absolutes No-Go, denn man muss wohl von einer Regierung erwarten, dass sie der Aufgabe gewachsen ist oder zumindest eine steile Lernkurve hat.
Zwei Jahre, vier Lockdowns, einige zugelassene Impfstoffe und viele Milliarden Euro Schulden später stecken wir nun in einer fulminanten Corona-Welle. Sie hält die Corona-Berichterstattung weiterhin auf Trab und wird von der einen Seite als beängstigende Durchseuchungswelle und von der anderen Seite als Chance gesehen. Seit geraumer Zeit ist das Virus nun schon Thema Nummer 1, während andere Krankheiten in den Hintergrund rücken oder komplett vergessen werden.
Die Bundesregierung muss endlich aus ihren Fehlern lernen!
Wir befinden uns nach wie vor in einer Engpasssituation: Das medizinische und das Pflegepersonal ist in weiten Teilen weiterhin überlastet. Auch die psychische Gesundheit aller Altersgruppen – aber besonders die von Kindern und Jugendlichen hat sich besorgniserregend verschlechtert. Viele, vor allem Selbständige, bangen um ihre Existenz, wenn die staatlichen Hilfen ausbleiben.
Das Vertrauen in politische Akteur_innen hat durch eine Mischung aus kommunikationspolitischem Versagen und bewusster Einflussnahme zum politischen Vorteil einzelner Gruppierungen massiven Schaden erlitten. Das Krisenmanagement lässt zu wünschen übrig – würde man die Pandemie in Schuljahren messen, wäre die Bundesregierung bereits das zweite Mal durchgefallen.
Wir NEOS fordern bessere Strategien für die Gesunderhaltung der Gesellschaft – auch abseits von Corona!
Es gibt genug zu tun für 2022 und die Jahre danach. Es muss im jeweiligen Wirkungsbereich aber auch wirklich gehandelt werden, anstatt diese Aufgaben immer an die nächste Ebene auszulagern.
Deswegen fordern wir NEOS, den Fokus auf folgende Themen zu legen:
- Psychische Gesundheit: Alles was Resilienzstärkung, Ausgleich zum Stressabbau, Bildung und Ausbildung zu mehr Flexibilität und Chancen in der Arbeitswelt betrifft.
- Physische Gesundheit: Ernährung, Bewegung und soziale Kontakte sind wesentliche Bausteine der Gesunderhaltung. Gerade diese Bausteine mit Lockdowns und Bewegungseinschränkungen zu verknappen, ist daher nicht so schlau.
- Ebenso wenig weitblickend ist es, den Dialog zwischen den Menschen abzudrehen und die viel beschworene „Spaltung der Gesellschaft“ in Kauf zu nehmen. Der Wiederaufbau des Vertrauens in demokratische Institutionen und Prozesse sowie in die Wissenschaft müssen daher vorrangig angegangen werden.
- Ein grundsätzliches, unverhandelbares Bekenntnis zu einer solidarischen Gesundheitsversorgung. Dies bedingt aber, das System von Grund auf neu zu denken und entsprechende Änderungsschritte auch wirklich durchzuführen (Finanzierung aus einer Hand, Prävention und Aufbau der Gesundheitskompetenz (health literacy), wohnortnahe Gesundheitsversorgung, Pflege im unmittelbaren Umfeld forcieren).
Was ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie mir! Ich würde mich freuen, mit Ihnen in Dialog zu treten.