Gesundheitsplan Niederösterreich
mit der Handschrift der NEOS

8. April 2025

Es sind genau sieben Jahre – also seit unserem Einzug in den Landtag, dass wir NEOS von der niederösterreichischen Landesregierung immer wieder den gleichen Satz zu unseren Vorschlägen zur Reformierung des Gesundheitssystems gehört haben:

„Hamma schon, brauch ma net.

Mit dem „NÖ Gesundheitsplan 2040+“ liegt erstmals ein strategischer Zukunftsplan für die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich vor. Entwickelt wurde dieser Plan von Expert*innen aus dem Gesundheitswesen, also von Menschen, die tagtäglich mit den realen Herausforderungen unseres Systems konfrontiert sind.

Was besonders bemerkenswert ist: Viele der Maßnahmen und Leitprinzipien, die nun im Gesundheitsplan festgehalten sind, decken sich mit Forderungen, die wir NEOS seit Jahren im Landtag einbringen. Endlich erhält die Expertise Vorrang vor parteipolitischen Schnellschüssen – ein Schritt, den wir NEOS ausdrücklich begrüßen.

Der Plan setzt klare Schwerpunkte: von Prävention über Versorgung im Alter bis hin zur Stärkung der Primärversorgung und der Ausbildung des Gesundheitspersonals. Die Richtung stimmt. Doch ein Plan ist nur so gut wie seine Umsetzung – und genau da braucht es jetzt Mut, Transparenz und einen langen Atem. Wird die niederösterreichische Landesregierung diesen Mut haben?

Ehrlich gesagt, es gibt keine Alternative dazu. Endlich wird anerkannt, dass es mehr braucht als Betten und Bauprojekte. Es geht um ein Gesundheitssystem, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Forderungen der unabhängigen Gesundheitsexpert*innen sind deshalb auch die Forderungen von uns NEOS.

1. Gesundheit beginnt weit vor dem Krankenhaus

Im ersten Leitprinzip werden Schritte betont, die die Spitäler gar nicht leisten können und auch nicht müssen: Prävention, Vorsorge und Gesundheitskompetenz. Und dennoch stehen genau diese Punkte zu Recht an erster Stelle. Denn: Es ist höchste Zeit, den Erfolg eines Gesundheitssystems in gesunden Lebensjahren zu denken – und nicht in der Anzahl der Krankenhausbetten. Letztere sagen nichts über die Qualität eines Gesundheitssystems aus. Niederösterreich braucht ein System, das Gesundheit fördert, bevor Krankheit entsteht.

2. Effiziente Rettungskette für rasche Hilfe

Die bessere Anbindung der Rettungsorganisationen an Kliniken ist ein zentrales Element der Reform. Besonders bei der Notarztversorgung ist diese Vernetzung entscheidend für Effizienz und Qualität – besonders in einem Flächenbundesland wie Niederösterreich.

3. Demografie als Motor der Reform

Die demografische Entwicklung ist nicht mehr zu übersehen. Wir NEOS weisen seit Jahren darauf hin: Die Menschen werden älter, aber die gesunden Lebensjahre stagnieren. Österreich liegt im Vergleich zu Europa rund fünf Jahre zurück. Das ist alarmierend – und kann im Spital nicht mehr korrigiert werden. Darum ist Prävention der Schlüssel für ein gesundes Älterwerden.

4. Gesund altern durch Prävention – Akut-Geriatrie zur Versorgung älterer Menschen

Gesunde Ernährung, Bewegung, soziale Teilhabe, Vorsorgeuntersuchungen und auch Impfungen – all das gehört zur Gesundheitsprävention. Besonders erfreulich ist, dass nun der Ausbau der Akut-Geriatrie und Übergangspflegebetten ernsthaft angegangen werden soll. Genau das haben wir NEOS bereits 2019 gefordert. Denn: Die Menschen in Niederösterreich wollen im Alter mobil bleiben und selbstbestimmt leben – das müssen wir ermöglichen.

5. Primärversorgung entlastet Spitäler

Ein ganz wesentlicher Schritt ist das Bekenntnis zur Erst- und Grundversorgung. Der Ausbau von Primärversorgungseinheiten (PVE) und die Einbindung niedergelassener Ärzt:innen sollen die Spitäler entlasten. Eine gute Idee – aber es braucht klare Umsetzung und Ressourcen, damit dieses Ziel Realität wird.

6. Chronisch Kranke sinnvoll versorgen

Gerade bei chronischen Erkrankungen wie z.B. Diabetes zeigt sich, wie wichtig eine vorausschauende Versorgung ist. In Spitälern mit Grundversorgungsfunktion – und noch mehr in PVE – können Programme zur Früherkennung und Therapie viel Leid und Kosten vermeiden. Wir NEOS fordern seit Langem eine bessere Finanzierung solcher Programme – endlich tut sich etwas.

7. Bildung ist Gesundheit

Ohne qualifiziertes Personal kein funktionierendes Gesundheitssystem. Die Ausbildung von Pflegekräften und medizinischem Personal ist daher ein Kernpunkt des neuen Plans. Bildung war und ist ein Herzensthema von NEOS – und gerade im Gesundheitsbereich der Schlüssel zum Erfolg.

Der entscheidende Punkt: Die Umsetzung

Die Inhalte des Gesundheitsplans sind gut. Jetzt kommt es auf die Umsetzung an: klare Etappenziele, transparente Budgets und vor allem eine ehrliche Kommunikation mit der Bevölkerung.

NEOS hat in diesem Prozess für mehr Transparenz gesorgt: Mit aussagekräftigen Fortschrittsberichten, der Veröffentlichung der jährlichen Wirtschaftsprüfungsberichte und einem offenen Austausch mit dem LGA-Vorstand. Nur durch Vertrauen und Kontrolle können wir gemeinsam einen Weg zu einem besseren Gesundheitssystem in Niederösterreich gehen.

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